Natur und Spitzentechnik
Der Segelflug ist eine Sportart, die die Natur respektiert: nur 30 Sekunden Kraftstoffverbrauch beim Windenstart und alleine die Thermik (warme Aufwinde) genügen, um die Segelflieger in beträchtliche Höhen zu bringen. Dies gelingt ohne Motorkraft, ohne Luftverschmutzung und zudem ohne Lärm.
Manche Segelflugpiloten genießen die Freiheit und ihr Können, diese hochmodernen Flugzeuge zu fliegen. Andere sind darauf aus, Wettbewerbe zu gewinnen und ihre Fähigkeiten weiter auszubauen. Im Wettstreit mit anderen Piloten kommt es darauf an, wer seine Maschine am besten beherrscht und die meteorologischen Bedingungen richtig einschätzen kann. Der Pilot (und auch Copilot im Falle eines Doppelsitzers) müssen ihre Meteorologischen, Fliegerischen und Navigatorischen Fähigkeiten richtig einsetzen. Zudem gibt es die Möglichkeit mit dem Segelflugzeug Kunstflug zu machen.
Segelfliegen besteht darin, schnell aufsteigende Luftmassen zu finden, welche der Anziehungskraft entgegenwirken. So kann das Flugzeug die kinetische Energie der Natur (Aufwind/Thermik) in potentielle Energie des Segelflugzeuges (Höhe) umwandeln. Aufsteigende Luft ist meist sehr lokal. So muss der Pilot sein Flugzeug im Kreisflug in dem Aufwind halten, und versuchen, das Flugzeug in der Thermik zu zentrieren, um den Aufwind maximal zu nutzen.
Segelflugpiloten sprechen oft vom "volltanken". Das Ziel ist es, den Aufwind maximal zu nutzen und soviel Höhe, also potentielle Energie, wie möglich zu erlangen. Die potentielle Energie - oder seine Höhe - ist der Treibstoff für das Segelflugzeug ist. Ein eher unerfahrener Pilot macht je nach Wetterlage alle 7 bis 8 km "voll". Ein Pilot, welcher schon länger fliegt und seine Maschine besser kennt und nutzt, muss dies nur alle 25 km machen. Es gilt einzuschätzen, ob man noch genug Höhe und somit potentielle Energie hat, um weiter geradeaus zu fliegen und nicht in Kreisbewegung auf der Stelle Zeit und Geschwindigkeit verliert.
Die bekanntesten Arten von Aufwinden sind :
- die Thermik, welche durch Temperaturunterschiede in der Luft entsteht ;
- Aufwinde an Berghängen, welche durch die an den Berg andrückende Luft entstehen. Diese Aufwinde sind selten höher als 700m über dem Bergrelief. Man betitelt sie als dynamische Aufwinde ;
- Die Aufwinde in Wellenform, welche sehr abhängig von Relief und Wetterbedingungen sind. Hier wurden bereits Weltrekorde mit Höhengewinn bis zu 13000m aufgestellt.
Im Wettbewerb gibt es verschiedene Arten von Strecken:
- festes Ziel in kürzester Zeit ;
- offene Strecke wo die geflogene Distanz zählt ;
- weiteste Strecke in einer angegebenen Zeit
Ob aus reinem Spaß am Fliegen oder im Wettbewerb, Segelflug ist das Zusammenspiel und das beste Nutzen potentieller und kinetischer Energie.
Die raffinierten elektrischen Bordinstrumente und die Eleganz eines Segelflugzeuges, gebaut aus Glasfaser oder Kohlefaserverbundstoffen, machen aus dem Segelflug einen eleganten und hochmodernen Sport.